von Christian Sobeck
Roland Lange wurde am 5. Oktober 1935 als erstes Kind des Buchhalters Werner Lange und seiner Frau Marie, geborene Lenhardt, in der Unteren Buchenreihe Nr. 1 in Zeulenroda geboren. Von 1942 bis 1950 besuchte er die Volksschule in Zeulenroda. Nach dem Schulabschluß absolvierte er eine Lehre als Möbeltischler im VEB Ostthüringer Möbelwerke Zeulenroda. Nach Beendigung seiner Berufsausbildung war er dort bis 1959 beschäftigt. Anschließend arbeitete er als Möbeltischler bis 1969 in der Zeulenrodaer Möbelfabrik Karl Hilpert KG.
Von Jugend an interessierte sich Roland Lange für die Geschichte seiner Heimatstadt. Ein Schlüsselerlebnis für ihn war es, als er 1965 die von Friedrich Lorenz Schmidt verfaßte zweibändige „Geschichte der Stadt Zeulenroda“ in der Druckerei Oberreuter erwerben konnte. Nach intensivem Studium dieser stadtgeschichtlichen Darstellung besuchte Roland Lange 1969 erstmals das Stadtarchiv Zeulenroda, um dort tiefer gehende Forschungen zu betreiben. Dabei lernte er den 82-jährigen Stadtarchivar Friedrich Lorenz Schmidt kennen, der ihm wertvolle Hinweise zur Arbeit im Stadtarchiv Zeulenroda gab und den jungen Mann schnell als Nachfolger gewinnen konnte. Bereits im September 1969 trat Roland Lange seine neue Anstellung im Stadtarchiv an. Zwischen 1970 und 1972 absolvierte er eine Ausbildung zum Facharbeiter Archivwesen/Archivassistent per Fernstudium am Staatsarchiv Gotha, die ihn zur Leitung des Archivs befähigten. Anschließend leitete er das Stadtarchiv Zeulenroda von 1969-1977 als Stadtarchivar, von 1978-1984 als Kreisarchivar sowie von 1992-1999 wieder als Stadtarchivar. Während dieser Zeit brachte er die Bestände des Stadtarchivs in die bis heute mustergültige Ordnung nach den Richtlinien der modernen Archivwissenschaft.
Roland Lange verfaßte während zahlreiche Untersuchungen zur Zeulenrodaer Stadtgeschichte. Gemeinsam mit Werner Geyer bearbeitete er den dritten Band der „Geschichte der Stadt Zeulenroda“, der chronologisch an die von Friedrich Lorenz Schmidt verfaßten ersten beiden Bände der Stadtgeschichte anschließt. Zudem gab Roland Lange ein Ergänzungs- und Berichtigungsheft für alle drei Bände der „Geschichte der Stadt Zeulenroda“ heraus. In Anbetracht seiner Verdienste um die Lokalgeschichte ernannte ihn der „Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben e. V.“ 1992 zum „Korrespondierenden Mitglied“.
Roland Lange verstarb am 13. März 2010 in Zeulenroda.